Aller guten Dinge sind drei – aller schlechten auch manchmal.

An sich hatte ich mir gerade überlegt, komplett mein Konto auf die DKB zu verlegen. Das hat sich jetzt erledigt. Stattdessen werde ich mir in einiger Zeit eine andere Kreditkarte suchen. Klar, ein DKB Konto ist kostenlos, das ist heute schon viel wert. Aber die Umstände, die ich dafür habe um eine Kreditkarte nutzen zu können, mit der ich so wenig Kosten wie möglich habe, überwiegen nun.

Grund 1
Seit dem 1.12.2016 sind kostenlose Abhebungen mit Gegenwert in ausländischer Währung von unter 50,00 € nicht mehr möglich.

Das ist für mich unpraktisch bis unpraktikabel. Ich verbringe ab und an mal ein paar Stunden im Flughafentransit IN London und benötige dann 20-30 GBP. Nicht mehr. Ich lande oft zwischen in Ländern, wo ich nur den Flughafen sehe und benötige dann sogar nur Geld in Landeswährung von umgerechnet 10-20 €.
Klar, etwas Kleingeld bleibt oft übrig, aber das bleibt liegen und kommt wieder ins Portemonnaie und wird mit Glück beim nächsten Mal eingesetzt.
Jedes Mal zu 50 € gezwungen zu werden – da geb ich lieber gar kein Geld aus in Fremdwährung, wo ich kurz bin.
Oder auch der letzte Tag einer Reise, es mag noch eine Kleinigkeit fehlen – nicht 50 € Wert.

Adé Vorteil Nummer 1

 

Grund 2
Ab dem 1.12.2017 werden für mich Abhebungen im Ausland ausserhalb der EU (und weniger weiterer Länder) kostenpflichtig.

Ich habe mir die DKB Karte damals besorgt, weil ich in Argentinien bei jeder Abhebung bezahlen musste und auf 50-100 € pro Reise an Nebenkosten kam. Da war die DKB Karte ein Segen! Argentinien, USA, Russland, Brasilien, Australien… alles fällt weg, da kann man auch die Kreditkarte jeder anderer Bank nutzen zum Abheben, oder je nach Summe mit EC-Karte bezahlen (die bis in den tiefsten Süden Patagoniens schon vor 2002 funktionierte).

Bis dahin ist aber übrigens das Bezahlen mit der DKB Kreditkarte erstmals kostenlos! Ein Jahr lang, danke dafür. Man merke sich das richtige Kündigungsdatum bzw. ab wann man eine neue/weitere Karte haben sollte. Es sei denn, man benutzt das Konto für seine Einkünfte und zahlt mindestens 700 €/Mt. ein, was ich nicht mache.

 

Grund 3
Heute stellte ich fest, dass ich die immer schon super nervige Prozedur nicht voll durchgezogen habe: jedes Mal vor einer Reise überweise ich von meinem “normalen” Bankkonto Geld auf das DKB-Konto. Dann kann ich aber noch nicht die Kreditkarte damit benutzen! Es ist leider umständlich: ich muss dann ein paar Tage warten, bis das Geld bei der DKB angekommen ist. Dort ist es dann auf dem Girokonto und ich kann die Kreditkarte nicht dafür benutzen. Ich muss immer daran denken, als zweiten Vorgang das Geld innerhalb der DKB noch mal per Computer-Auftrag auf mein DKB-KREDITKARTE Konto zu schieben. Das nervt nicht nur immer schon (habe ich zu spät bemerkt, als ich das Konto schon eröffnet hatte), sondern man vergisst es auch leicht mal.

Erschwerend kommt hinzu, dass die DKB kein Photo-TAN Verfahren für Windows Phones anbietet. So ist es nun gekommen, dass ich zwar an das Überweisen als Schritt zwei innerhalb des DKB Kontos gedacht habe, mich aber im Büro befand und es nicht online machen konnte. Kein Photo-TAN und die iTAN-Liste liegt natürlich sicher zuhause. Mobil ist nicht. Tja, und das hab ich dann, wie ich eben gesehen habe, vergessen, zu wiederholen.

Führt dazu, dass mir seit 1 Monat schön Überziehungszinsen berechnet werden, ganz toll. Ich vermute, das ist auch Sinn und Zweck hinter diesem merkwürdigen Prozedere.

Nu reicht es mir, zu aufwendig, jetzt und in Zukunft. War aber sehr kostengünstig bisher, danke dafür!
Ich melde mich, wenn ich eine Lösung bzw. neue Kreditkarte gefunden habe, die für meinen Bedarf passt.
Und wünsche allen anderen Betroffenen, dass sie an die ungewohnten Auslandskosten nach dem 1.12.17 denken.

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DKB – die ex beste Kreditkarte
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3 Kommentare zu „DKB – die ex beste Kreditkarte

  • 24. Februar 2017 um 10:28 Uhr
    Permalink

    Schade, dass sich bei der DKB so viel ändert. Ich war bislang auch sehr zufrieden damit, aber auf Dauer werde ich mich wohl auch nach einer neuen Kreditkarte umschauen müssen.

    Antworten
  • 29. März 2017 um 13:39 Uhr
    Permalink

    Interessanter Artikel, aber mal ein bis drei Punkte dazu:

    Generell:
    Es ist aus meiner Sicht durchaus nachvollziehbar, dass eine Bank das Bestreben hat den Kunden ganz zu haben – also mit Gehaltseingang, Lastschriften etc. pp. Irgendworan müssen die in Zeiten von Negativzinsen ja auch noch was verdienen. Dann aus Sicht der DKB eine Zweiklassengesellschaft einzuführen, die die “DKB ist mein Reisekonto, aber mehr will ich nicht”-Kunden weniger gut ausstattet, ist nachvollziehbar. Wir generieren für die Bank ausschließlich Kosten. Nehmen gerne die Erstattung der Automatengebühren, geben aber ansonsten nix zurück. Aus einer rein betriebswirtschaftlichen Perspektive aus also eine verständliche Handlung.

    Zu Grund 1:
    Der Mindestbetrag ist sicher auch ein Kostenthema für die Bank. Aber auch deinen Grund finde ich total valide. Manchmal braucht man einfach nicht mehr. Meine Erfahrung ist, dass es gerade an Flughäfen eine sehr hohe Kreditkartenakzeptanz gibt. Ich zahle auch in Deutschland ca. 90% meiner Ausgaben ausschließlich mit der Kreditkarte (außer Bäcker, Apotheke und einigen Bars/Restaurants). Von daher ist mir persönlich das relativ wurscht. Und vor allem: Hier hat die DKB die Kosten für das Auslandseinsatzentgeld gestrichen! Also hat sich das Produkt eigentlich verbessert. Zumindest für die “guten” Aktivkunden mit Geldeingang. Aber auch für alle anderen bis Ende 2017.

    Zu Grund 2:
    Stimmt. Ist wirklich schade. Hier kann man dann nur wie oben beschrieben sagen: Zahle ich halt so viel wie möglich mit der Kreditkarte. Und der Fairness halber: Die Gebühren erhebt ja nicht die DKB, sondern der Betreiber des Geldautomaten. Und die Gebühren fallen bei mir eigentlich nur in Asien und USA an und werden am Automaten angezeigt, so dass ich immer noch abbrechen kann um einen anderen Automaten zu finden. Hier wäre eine App mit Geldautomatensuche super hilfreich.

    Zu Grund 3:
    Ich bin in Teilen bei dir. Der Prozess ist wirklich umständlich und soll den Kunden wahrscheinlich auch dazu bewegen, das Konto für alles zu nutzen. Ich nutze das Konto auch als Gehaltskonto – dann hat man auch ein höheres Kreditkartenlimit. Aber so ist es halt und wenn man fuchsen will um aus allem nur das Beste zu ziehen, muss man halt auch bereit sein ein paar extra Runden zu drehen 😉

    Bei PushTAN (PhotoTAN ist das bei der Comdirect) bist du mit einem Windows Handy wohl verloren – und wirst es wohl aufgrund fehlender Marktrelevanz auch immer sein. Du könntest aber bei der DKB chipTAN nutzen – da hat man allerdings so ein nerviges Extragerät was man immer rumschleppen muss.

    Aber Überziehungszinsen dürftest du keine haben. Das Geld liegt ja auf dem Girokonto der DKB. Die Kreditkarte ist dann im Minus. Dort bekommst du bei der DKB aber ja faktisch einen kostenlosen Kredit – also keine Zinsen dafür berechnet. Die entstehen nur, wenn dein Girokonto ins Minus geht.

    Fazit:
    Für mich nach wie vor die beste Karte, aber man muss das Produkt voll nutzen um alles rauszuholen. Das kann man entweder “echt” machen und alles rüberziehen, oder man richtet Daueraufträge ein, die 700€ im Kreis überweisen (Hauptkonto -> DKb -> Hauptkonto). Alternativ finde ich die Kreditkarte der Santander ganz gut fürs Reisen.

    Grüße,
    Karl

    Antworten
    • 18. April 2017 um 12:26 Uhr
      Permalink

      Hallo Karl,
      vielen Dank für Deinen ausführlichen Kommentar.
      Klar ist es sinnvoll für die/eine Bank, “das ganze Konto” von einem Kunden zu verwalten. Ich kann im Moment spontan nicht sagen/erinnern, warum ich nicht ganz gewechselt habe.
      Das mit der Erstattung der Automatengebühren sehe ich als Kunde anders, ich sehe nicht ein, warum dieser Service überhaupt etwas kosten muss.
      Das ist wie mit den Fluggesellschaften, manche haben einen höheren Preis, in dem Gepäck und Snacks/Getränk, Sitzplatz enthalten sind. Andere haben einen niedrigeren Grundpreis und schlagen für alles einzeln auf. Grundsätzlich bin ich mehr für Ersteres, zumindest beim Reisen.

      “Zu Grund 2”: Ich rechnete mir vor langen Auslandsreisen mit unterschiedlicher Auslandswährung immer vorab die Grenze aus, wann EC und wann CC Sinn macht zum Bezahlen. Sowohl für Abheben als auch für Bezahlen im Geschäft/Restaurant. Das fiel mit der DKB weg, da ich ab da nur noch bar abhob im Ausland und damit bezahlte.

      “Zu Grund 3”: Ein Grund, vielleicht ganz zu wechseln. Allerdings kann man als Freelancer nicht immer die 700€ Zahlungseingang monatlich garantieren. Mal sind es vielleicht 7.000€ im Monat, im vorherigen dafür 0,-, weil die Rechnung erst am Projektende geschrieben wird. Um den Kreditkartenbetrag zu erhöhen, sollte ich Renten(versicherungs)unterlagen beifügen. Als Angestellter okay, als Freelancer in meinem Fall hinfällig.

      Windows Smartphone
      Jupp, meistens die A-Karte ;), das kenn ich schon. Aber als “Nokia Girl” musste ich es einfach haben damals, und es funktioniert weiterhin wunderbar. Das mit dem ChipTAN habe ich gesehen, ist mir wirklich zu kompliziert auf Reisen. Bin ja schon froh, dass meine Hausbank PushTAN hat. Bis dahin immer mit TAN-Liste gereist, seit die TANs random aus der Liste gepickt wurden vom System. Früher war das mal in Reihenfolge, da hatte ich die nächsten 3-5 aufgeschrieben.

      Mein Fazit:
      Ab Dezember 2017 aufpassen und dann auch erstmal googeln, was es aktuell für Alternativen gibt.

      Danke für den B Santander Tip, das werde ich mir ansehen.

      Antworten

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