Früh am Morgen kam ich in Heathrow an, gab meinen Koffer in der Gepäckaufbewahrung ab und fuhr unter Nutzung meiner Oyster Card in die Innenstadt, an meinem ersten privaten Tag in London.
Nachdem ich ein bisschen durch Covent Garden inklusive Seven Dials mit seinen hübschen Einzelhandelsgeschäften spaziert war, fuhr ich zu meinem nächsten Ziel, das mir eine Freundin empfohlen hatte: Little Venice.
Um dort hin zu gelangen nahm ich die U-Bahn Bakerloo Line bis Warwick Avenue.
Kurz nachdem ich aus der Station gekommen und an schönen Häusern und farbenfroher Pflanzenpracht in den Gärten vorbei ging, traf ich die „Westminster City Guide“ Mitarbeiter auf einer Brücke. Sie waren dort, um Besucher über das Festival zu informieren, das in Kürze beginnen sollte, der jährliche Canalway Cavalcade Event (boat gathering).
Aber zuerst wollte ich die hübschen Hausboote ansehen, die Regent´s Kanal lagen und so spazierte ich auf der einen Seite der Wasserstrasse die Maida Avenue entlang. Wunderschöne alte Hausboote liegen hier!
Zur anderen Strassenseite hinter mir blickend, guckte ich auf prächtige Häuser, hübsche Strassen und alles sah teuer aus.
Ich bin bis zum Ende der Strasse gegangen und dort über die Brücke zur anderen Kanalseite. Auf der Brücke befindet sich das Café Laville, von dem aus man einen wunderbaren Blick auf den Kanal und die Boote hat. Alles war besetzt oder reserviert, und so ging ich wieder hinaus und spazierte auf der anderen Seite des Kanals und entlang der Blomfield Road zurück.
Die Hausboote hatten hier an der Pier an Land sogar einen Streifen Gartengrundstück. Alles war bunt und verschieden bewachsen. Und überall waren die Bewohner auf dem Steg, unterhielten sich oder pflegten am Grünzeug. Noch hübscher, als die andere Seite des Kanals.
Dan kam ich wieder zu der ersten Brücke zurück, von wo aus ich meinen Kanalspaziergang begonnen hatte. Darunter befand sich eine Haltestelle für Ausflugsboote und ich besorgte mir ein Ticket für eine Kanalfahrt bis nach Camden. Die Fahrt selbst hat mich nicht beeindruckt, was ich auf mein Vergleichen mit den schönen Alster Kanalfahrten in Hamburg zurückführte, bei denen man tolle Blicke in gepflegte grosse Privatgärten bekommt. Hier gab´s eher wenig zu sehen, was hübsch war. Andererseits war es eine entspannende schöne Bootsfahrt durch viel Grün allein damit schon schön, am Fenster sitzend. Wenn man in Camden ankommt, taucht man dort sofort am Anleger in den sehr belebten Markt mit Essensständen aller Herren Länder ein und kann das Viertel von dort aus erkunden.
Zurück zu Little Venice: Ich hatte Glück, dass ich exakt an dem Tag und zu der Uhrzeit der Parade der Hausboote ankam, das Festival begann. Es gab eine Ansprache wichtiger Menschen der Stadt, und es war der Morgen, an dem der königliche Thronfolger geboren worden war. So war den Einheimischen noch mehr nach Feiern, dachte ich mir.
Ich ging hinüber zur anderen Seite und Pier, wo viele alte hübsche Hausboote nebeneinander lagen und sich in ihrem Festgewand präsentierten. Ich passierte eines nach dem anderen und bewunderte die hübschen Ausstattungen
Danach machte ich es mir auf der gegenüberliegenden Seite bequem, wo ich auf die Abfahrt meines Ausflugsbootes wartete, und dann ging die Parade los. Ein Boot nach dem anderen fuhr eine Runde und die Ansager präsentierten den Zuschauern Schiff und Mannschaft.
Das war richtig schön und ich freue mich, dass ich zufällig genau zu diesem Zeitpunkt hier war in Little Venice.
