oldtimer tour havanna

Achtung Farbklecks!  – Hier zeige ich Euch meine ersten Oldtimer-Fotos aus Kuba und hier saß ich die längst Zeit in so einem schönen Wagen. Ich war vor meiner Ankunft in dem Irrglauben, dass es nur “ein paar” Oldtimer gäbe und dass sie hauptsächlich für Touristen aufbereitet würden. Totaler Quatsch! Überall im Land sind diese hübschen alten Autos zu bewundern – in unterschiedlich gutem Zustand bis hin zu sehr schlechtem Zustand, aber tausendfach erhalten.

Klar, die in der Innenstadt für Touristen angebotenen Wagen sind die am schönsten zurecht gemachten. In den knalligsten Farben, wie Ihr hier sehen könnt. Überall wird man (ver)lockend eingeladen, eine Rundfahrt zu machen und ich finde, das ist ein Riesenspaß, den man einmal sich gönnen sollte zum Einstieg – im wahrsten Sinne des Wortes.

Wer Spanisch spricht, kann von seinem Fahrer erfahren, was man links und rechts sieht und mit ihm darüber sprechen. Vielleicht kann der Fahrer aber auch ein paar Wörter englisch oder deutsch und damit zumindest erklären, an was man vorbeifährt. Da ich fließend Spanisch spreche konnte ich sozusagen nicht testen, wie man eine Tour und gegebenenfalls eine Wunschroute arrangiert, falls man die Sprache nicht beherrscht. Ich hätte aber auch gar keinen Vorschlag gehabt, sondern habe mich einfach sehr auf die Fahrt mit so einem wunderschönen alten Auto gefreut – egal wohin sie geht.

Natürlich gibt es gängige Strecken für so eine Tour. Ich selbst würde das in Zukunft auch wieder machen, am liebsten gleich 2-3 Stunden buchen. Den Fahrer bitten, an Orte seiner Wahl zu fahren, die schön sind – plus dahin, wo ich gerne möchte, also was ich mir für den nächsten Stadtbesuch ausgedacht haben werde. Wo ich mich jetzt ein bisschen (!) auskenne. Und wie sonst kann man die Distanzen besser überwinden? Dann würde ich womöglich auch eine Kaffeepause einlegen (die zugegebenermaßen recht teuer wird, wenn der Wagen in der Zeit steht aber die Uhr tickt), und mich mit dem Fahrer über seinen Beruf unterhalten.

Unsere Tour begann nahe dem Parque Central neben unserem Hotel, und wir fuhren sage und schreibe mit 9 Schlitten los. Alles Cabriolets und alle knallebunt. Man kann sich zu fünft in einen Wagen auf Vorder- (2 plus Fahrer) und Hinterbank (3) quetschen, aber bequemer ist es zu viert (3 hinten, 1 vorne). Und noch besser ist es natürlich zu dritt, denn dann hat quasi jeder einen Fensterplatz, obwohl im Cabriolet natürlich jeder genug Aussicht hat.

Los ging es! In Kolonne rauschten wir den Prado hinunter. Die Fahrer spielten mit ihren Hupen und Fanfaren. Was für ein Bild, wir fotografierten uns gegenseitig und genossen die Sause, zuerst voll auf die alten Autos konzentriert, in denen wir chauffiert wurden. Und dann: über den Malecon, wow! Was für ein Gefühl! Es gibt 11 Mio Einwohner und nur 3 Mio Autos auf Kuba. Das heißt, die Strassen sind meistens recht leer. Wir sausten über die berühmte Promenadenstraße und genossen jauchzend unsere Ausfahrt.

Der erste Stop fand beim Hotel Nacional statt, wo wir zuerst von der Terrasse die Aussicht auf die Bucht und den Malecon genossen. Dann gab es für alle einen Mojito, bevor es weiterging: zum Plaza de la Revolucion. Fotostop – die riesigen Wandbilder von Che Guevara, Camilo Cienfuegos und die große Säule und Statue von Jose Marti bestaunen. Mitten auf dem riesigen leeren Platz stehen. Und auch der Blick auf die versammelten Oldtimer, unser “Carpark”, war beeindruckend, zumal auch noch andere Ausflügler dort abgesetzt worden waren.

Von dort aus ging es weiter durch die schöne Hauptstadt der Insel, vorbei an verschiedenen alten wichtigen Gebäuden und durch breite Avenidas. Gut eine Stunde dauerte unsere Stadtrundfahrt. Wir verlängerten sie dann recht spontan noch, was ich aber in einer anderen Geschichte (Thema Hemingway) wiedergeben möchte.

Unser Fahrer Ariel ist Mitte 30 und gelernter/studierter Fernmelde-Ingenieur (Ingeniero de Telecomunicacion). Als Oldtimer-Fahrer verdient er aber viel besser und wird nach Auftragsvolumen bezahlt. Auf meine Bemerkung, dass gerade jetzt doch an sich sein Beruf perfekt sein müsste um gute Arbeit zu finden (wg. der Annäherung USA/Kuba und dem beginnenden Tourismusboom, für den sicher einiges ausgebaut werden wird) meinte er, dass seine Kenntnisse von vor 10 Jahren völlig zu veraltet seien und nicht mehr zu gebrauchen.

Der Wagen, in dem Ariel uns seine Stadt zeigte, sowie drei andere gehörten einem Besitzer, der in der Nähe seines Zuhauses in einem Vorort wohnte, weshalb er mit dem Wagen zur Arbeit und nach hause fahren konnte.
Ich fragte ihn, ob er beim Konzert der Rolling Stones gewesen sei. “Ja und nein” war die Antwort. ??? Er hat Phil Collins hingefahren – und dann weiter gearbeitet. Hab ihn gefragt, ob er ein Foto von sich mit ihm gemacht hat – ja.

So, und jetzt zeige ich Euch die Fotos von unserer Tour, die so viel Spaß gemacht hat.

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Unsere Prachtexemplare. Ich war überwältigt von soviel Schönheit an Autos! – Einsteigen bitte
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Zurücksetzen, ausparken… und los ging es…
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Erst einmal den Prado hinunter, aufs Meer hinzusteuernd
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… das Interieur begutachten…die Gangschaltung…

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Und da sind wir, mitten auf dem Malecon, als gehöre er uns ganz allein. – Mein Lieblingsfoto
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Abbiegen zum Hotel Nacional

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Ich fand, das sah ziemlich majestätisch und cool aus, “unser” Fuhrpark vor dem besten Hotel der Stadt! Hotel Nacional

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Nach der “offiziellen” Rundfahrt kam dann unsere Extratour! Das war eine gute Idee! Mehr dazu woanders…

 

 

 

Havanna von oben (Kuba)
Kuba Silhouette auf Kronkorken
Oldtimer Rundfahrt (Havanna)
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