In Havanna gibt es so einige “fahrbare Untersätze”!
Da sind natürlich als allererstes die wunderschönen alten Oldtimer Autos (separater Beitrag mit ganz vielen Fotos), mit denen wir auch gleich an unserem ersten Tag eine Stadtrundfahrt und danach sogar noch einen Ausflug nach Cojímar machten. Sie stehen überall im Zentrum der Stadt, an wichtigen Touristen-Spots, und wenn man über die Insel fährt natürlich auch, am Strand für Rückfahrten wurden wir angesprochen, tags, nachts. Immer eine “Reise” wert sage ich nur!
Dann gibt es die Bicitaxis, die Fahrrad-Rickschas überall, meistens mit 2 Sitzplätzen. Camagüey ist der Ort, wo eine Rundfahrt damit ein Muß ist, um alles am besten sehen zu können. Manche sind einfach, manche sehr aufgemotzt. Manche dieser Fahrzeuge dienen auch als Transportfahrzeuge statt als Taxi, mit Ladefläche dann.
Des weiteren gibt es die Coco-Taxis, das sind die gelben “Eier”.
Zurück zu den Oldtimern! Diese fungieren als Taxis, für Einheimische und für Touristen.
Wobei ich nicht weiß, ob Fahrer nur die Lizenz für das eine haben können oder beides machen nach Lust und Laune. Wenn ihnen dann das Auto gehört, sonst für ihren Boss. Oder ob sie angestellt sind in dem Fall.
Mein erstes Taxi war ein Lada, davon fahren viele auf der Insel.
Sehr nett. Gab mir seine Visitenkarte und sagte “und schon kennen sie jemanden auf Kuba.” 🙂
Meine erste Fahrt mit dem Taxi alleine machte ich gleich etwas falsch. Es war ein Taxi und alles war gut. Aber ich hatte an sich vorgehabt, ein lokales Taxi und kein Touristentaxi zu nehmen. Der Preisunterschied ist signifikant.
Ja, da stellte ich mich auch hin und war froh, als gerade eines ankam und leer wurde. Was ich zwar registrierte aber nicht beachtete war, das aus dem Taxi in das ich einstieg eine Touristin ausgestiegen war. Ich sagte, wo ich hin wollte (Coppelia, Avd. 12) und was es kosten würde. 5 CUC. Das ist aber viel sage ich. Nein, das wäre normal. Nun gut, es sind meine ersten Schritte an meinem “Tag für mich” und ich will nicht feilschen. Los geht´s. Ich wundere mich, dass der Fahrer nicht die Route nimmt, von der mir erzählt wurde, dass ich sie nehmen soll. Und dass niemand mehr zusteigt. Wir fahren zum Malecon runter. Schön :). Dann wird mir klar, was ich falsch gemacht habe. Der Halt für ein Sammeltaxi in meine Richtung war woanders. Menno! Das hatte mir unser Oldtimer-Fahrer doch gestern gesagt, als ich ihn dazu ausfragte. Ich Trottel. Na gut, die Fahrt war schön.
Die Rückfahrt für dies Strecke kostete später nicht 5 CUC (= 75 CUP) sondern 10 CUP. Das wollte ich.
Aber meine erste Taxi Privado Fahrt verlief auch noch nicht reibungslos. Ich war vom Coppelia rausgekommen und stratzte zu Fuß los in Richtung Cementerio Colon. Ich hatte endlich CUP eingetauscht (separater Beitrag). Es war heiß. Es war sehr heiß. Das störte mich nicht, ich war happy, aber alles war anstrengend. Und dann sprach ich einen Herrn auf der Straße an, als ich mich auf meinem Stadtplan nicht wieder fand. Es stellte sich heraus, dass ich Coppelia falsch markiert hatte und somit noch Ewigkeiten vom Friedhof entfernt war. Zu weit für eine Argentinierin wie mich befand der nette Mann. Ich solle ein Taxi Colectivo nehmen. Nachdem ich meinen Fehler endlich kapiert hatte, war ich erstmal leicht verwirrt und er erbarmte sich meiner super nett, überquerte mit mir die Strasse, dort hielt sogleich ein Oldtimer. Der Kubaner bestand darauf, für mich zu bezahlen! Meine zweite Aktion am heutigen Tag und jedes Mal bezahlte jemand anderes für mich. Beschämend, wo ich so leicht rumknausere mit der Verteilung meiner CUC, und doch so super lieb zugleich. 10 CUP (0,40€) kostete die Strecke und los gings. Mit mir hinten sass ein Mann mit blondem Kleinkind. Französiche Vorfahren.
Der Fahrer vergaß glatt, mich abzusetzen, so dass ich doch noch wieder ein Stück (zurück) gehen musste. Alles okay. Ich war glücklich, mich zum zweiten Mal heute unter die Locals mischen zu können.
Nach dem Friedhof machte ich noch zwei Taxifahrten auf der Avenida 23, einmal zurück ins Zentrum von Vedado zu weiteren Erkundungen, und dann zur Altstadt zu meinem Hotel. Das klappte sowas von wunderbar und machte mir auch richtig Spass. Gequetscht mit Kind und Kegel, alle gut drauf, ging´s durch die Stadt zurück. Juchhe 🙂
In Santiago de Cuba gibt es dann noch eine ungewöhnliche Form des “öffentlichen Nahverkehrs”! Weil es zu wenig Autos gibt, gibt es Motorräder als Taxis! Das heißt der Fahrer hält an, hat einen zweiten Helm dabei, der Suchende bespricht mit ihm Route und Preis, und dann werden sie sich im Bestfall einig. Habe ich zwar gesehen aber nicht ausprobiert.
Außerhalb der Städte ist der Transport schwierig! Es gibt wie gesagt wenige Autos auf Kuba, und es gibt auch wenige Busse. So wenige, dass unser Busfahrer die Rückfahrt von Holguin nach Havanna, die an sich eine Leerfahrt wäre, ohne uns, folgendes tun muss: er fährt die Busbahnhöfe auf seiner Strecke an und nimmt dort Einheimische mit.
Ansonsten bleibt den Menschen – neben den angeblich 8 Millionen Fahrrädern aus China – noch die Möglichkeit, sich an den Straßenrand zu stellen. Trampen gegen Bezahlung sozusagen und bitter nötig. Manche Menschen müssen sehr lange warten, bis sie mitfahren können.
Wie man da Wochenendausflüge macht und garantiert pünktlich bis zum Arbeitsbeginn am Montag wieder zurück sein kann, frage ich mich.